Die wichtigsten Tipps für professionell wirkende Sportfotos

Sportfotografie stellt besonders für Hobbyfotografen eine spannende Herausforderung dar, denn immerhin handelt es sich hier um schnelle Bewegungen, die eingefangen werden sollen, ebenso wie die Emotionen eines Spiels. Auch die Beleuchtung ist nicht immer ganz einfach, denn zum einen kann man sich weder Tageszeit des Spiels noch die Lichtbedingungen aussuchen, wenn ein Match zu einer festen Termin stattfindet, und auch im Hallensport begegnet man oft Hindernissen – wie beispielsweise störende Reflektoren auf den Trikots.

Welche Ausrüstung braucht man als ambitionierter Sportfotograf, welche technischen Details gilt es zu beachten und wie schafft man Aufnahmen, die nicht nur das Geschehen widerspiegeln, sondern eben eine Geschichte erzählen und die Emotionen von Spielern wie auch Fans zum Ausdruck bringen?

Die richtige Kamera

Zunächst stellt sich die Frage nach der richtigen Kamera sowie dem besten Objektiv. Experten raten zu einer DSLR-Kamera, wobei auch eine spiegellose Kamera eine beliebte Alternative darstellt, die aufgrund ihres geringen Gewichts und der Größe etwas handlicher ist. Eine DSLR-Kamera verfügt dabei über einen optischen Sucher, die spiegellose Kamera allerdings über einen elektronischen, und konstante Stromversorgung ist damit unumgänglich.

Wichtig ist, dass die Verschlusszeit manuell eingestellt werden kann, und dass sich der Autofokus bei dem gewählten Modell möglichst schnell nachfokussiert. Das Objektiv sollte eine Brennweite von mindestens 200 mm besitzen, wobei mehr als 200 mm ratsam sind, um so nah wie möglich ans Geschehen zu kommen und Objekte isolieren zu können. Auch Weitwinkelobjekte und Festbrennweiten können eine gute Wahl sein, ebenso wie ein Wechselobjektiv: das Canon EF-S 55-250 f/4-5.6 IS STM ist beispielsweise ideal für kreative Aufnahmen, da es einen weiten Bildwinkel besitzt, gleichzeitig aber erlaubt auf einzelne Spieler heran zu zoomen.

Professionelle Sportfotos | Foto: Pexels, pixabay.com, Pixabay License
Professionelle Sportfotos | Foto: Pexels, pixabay.com, Pixabay License

Die richtigen Einstellungen

Auch die Kameraeinstellungen sind bei der Sportfotografie sehr spezifisch, wobei ein vollautomatischer Modus hier einfach keinen Sinn macht. Zwar besitzen die meisten Kameras einen Sport- oder Action-Modus, in der Regel funktioniert dieser jedoch nur bedingt gut. Anfänger sollten am besten mit einem halb manuellen Modus experimentieren, bei der die ISO-Einstellung selbst vorgenommen werden muss. Dabei kommt es natürlich ganz darauf an, wann und wo ein Spiel stattfindet: Ein Fußballfeld an einem sonnigen Tag erfordert wahrscheinlich lediglich einen niedrigen ISO-Wert von 400, an einem bewölkten, regnerischen Tag ist er entsprechend höher und kann bei zwischen 800 und 1200 liegen.

Eine kurze Verschlusszeit erlaubt es Bewegungen einzufrieren, wobei mit längeren Verschlusszeiten tolle Effekte erzielt werden können. 1/500 Sekunde ist in der Sportfotografie ein guter Richtwert, wobei sich auch weitaus kürzere Verschlusszeiten bis zu 1/2500 Sekunden eignen können, wenn beispielsweise im Wassersport Tropfen festgehalten werden sollen. Eine tolle Technik ist die des Mitziehens, die jedoch einige Übung erfordert: Geeignet ist sie beispielsweise im Rennsport, wobei die Kamera bei einer langen Verschlusszeit mitgeschwenkt und die Mitziehbewegung auch während des Auslösens nicht gestoppt wird. Der Rennwagen oder auch eine besonders schnelle Spieleraktion im Fußball stehen so im Mittelpunkt, während der Hintergrund verwischt wird – sinnvoll oft auch dann, wenn im Amateursport die Zuschauertribüne schlecht besetzt oder einfach nicht ansehnlich ist.

Sportfotografie ist ähnlich wie Fußball Wetten: Wer auf gut Glück und ohne Strategie losschießt, wird nur durch reinen Zufall zu einem guten Foto kommen. Auch im Bezug auf Expertenmeinung kann man eine Parallele von Sportwetten zur Photographie ziehen, Buchmacher, die Quoten festlegen und Profifotografen, geben Einblick hinter die Kulissen und helfen mit ihrem Wissen aus. Gleichzeitig erfordert es eine Menge Übung, Strategie und Bereitschaft zum Experimentieren, um wirklich gut darin zu werden. Zumal auch eine Menge Kreativität gefragt ist, wenn man ein sportliches Ereignis mit wirklich tollen Aufnahmen für die Ewigkeit festhalten möchte. Aktionsfotos direkt vom Geschehen liegen nahe, doch auch Emotionsfotos spielen hierbei eine wichtige Rolle, und es erfordert schnelles Handeln, um von einem Torschuss auf die jubelnde Mannschaft, sich umarmende Fans oder den kopfschüttelnden Trainer umzuschwenken und auch diese Momente gekonnt abzulichten. Ebenso spannend und gefühlsvermittelnd sind grafische Fotos: liegt beispielsweise nach Spielende der Ball verlassen auf dem Feld, oder ein Tennisschläger einsam auf einer Bank, kann diese eine gelungene Idee sein die Fotos in eine Story zu verwandeln, wenn sich das Objekt im Fokus befindet, während die Athleten im Hintergrund nur verschwommen wahrgenommen werden.

Die richtigen Dateien

Auch wer bereits ein erfahrener Fotograf ist, muss in der Sportfotografie umdenken: schießen Profis meist RAW-Dateien, sollte man in diesem Bereich JPGs wählen, besonders wenn Reihenaufnahmen gemacht werden sollen. Der Grund liegt auf der Hand: RAW-Dateien sind größer und nehmen mehr Zeit in Anspruch, bis der Pufferspeicher während der Aufnahme wieder freigegeben wird. JPGs sind kleiner, so dass schneller mehr Aufnahmen in Folge gemacht werden können. Wichtig ist jedoch auch hier den Auslöser nicht zu lange zu drücken, selbst wenn JPG-Reihen aufgenommen werden. Zwei bis drei Sekunden sind ratsam, dann sollte man den Auslöser kurz loslassen, um den Pufferspeicher nicht auszuschöpfen.

Alles andere ist, wie in vielen Bereichen der Fotografie, eine Frage der Übung und Kreativität: ein besonders ausgefallener Winkel macht ein gutes Sportfoto zum außergewöhnlichen, gleiches gilt für die Belichtung und die Platzierung des Fotografen am Spielfeldrand. Auch hierfür gibt es übrigens ein paar schlaue Helfer, wie ein Walkstool, um das lange Hocken zu vermeiden. Viele Sportfotografen verwenden auch ein Einbein-Stativ, um die Kamera stabil zu halten, während man aus verschiedenen Winkeln schießt.