Der Kodak Moment.

Wie fehlender Innovationswille zum Untergang von Kodak führte.

Der „Kodak Moment“ ist ein Synonym für Absturz eines führenden Unternehmens durch fehlenden Willen zur Weiterentwicklung.

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Die Firma Kodak war einst führend im Bereich der Fotografie, die zur damaliger Zeit natürlich komplett analog durchgeführt wurde. Sowohl Kameras,  Objektive, Filme – alles war analog und bewährt. Kodak garantierte analoge Qualität und Höhepunkte des fotografischen Erlebnisses, die die emotionale Kraft eines bestimmten Augenblicks einfingen. Sei es ein Familientreffen, ein Urlaubserlebnis oder ein anderes bedeutendes Ereignis, auf Kodak war Verlass.

Doch hinter der Eastman Kodak Company verbirgt sich auch die Geschichte eines Unternehmens, das einst die Fotografiebranche beherrschte, aber letztendlich an seinem mangelnden Innovationswillen scheiterte.

Die Geschichte von Kodak

Gegründet im späten 19. Jahrhundert von George Eastman, revolutionierte Kodak die Fotografie, indem es sie für die breite Öffentlichkeit zugänglich machte. Eastman’s Slogan „You press the button, we do the rest“ machte Fotografie so einfach wie nie zuvor und ebnete den Weg für eine massive Verbreitung von Kameras und Filmen.

Über Jahrzehnte hinweg dominierte Kodak den Markt für analoge Fotografie, und Kodak wurde zum Symbol für Qualität und Zuverlässigkeit.

Analoger Film von Kodak | Bild: jbooba, pixabay.com, Inhaltslizenz
Analoger Film von Kodak | Bild: jbooba, pixabay.com, Inhaltslizenz

Dennoch begann Kodak in den 1970er und 1980er Jahren erste Anzeichen von Stagnation zu zeigen. Obwohl das Unternehmen einige bahnbrechende Innovationen wie die Entwicklung des ersten digitalen Fotoapparats in den 1970er Jahren vorantrieb, zögerte es, diese Technologien weiterzuentwickeln und in großem Umfang zu vermarkten. Die Geschäfte mit der analogen Fotografie liefen einfach zu gut und waren viel zu einträglich. Daher konzentrierte sich Kodak weiterhin auf den Verkauf von Filmen und Fotopapier, was in einer Zeit, in der die digitale Revolution begann, als rückwärtsgewandt erschien.

Der Absturz

Mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie in den 1990er Jahren geriet Kodak in eine existenzielle Krise. Neue Player wie Canon, Nikon und später auch Unternehmen wie Sony und Samsung erkannten das Potenzial der digitalen Technologie und investierten massiv in deren Entwicklung. Kodak hingegen hielt zunächst an seinem analogen Geschäftsmodell fest und verpasste es, sich rechtzeitig anzupassen.

Die Entwicklung des Fotografie Marktes kann hier sehr gut erkennen:

Der Wendepunkt kam, als digitale Kameras und Smartphones mit hochwertigen eingebauten Kameras auf den Markt kamen. Diese Technologien boten eine sofortige Vorschau und die Möglichkeit, Fotos ohne die Notwendigkeit von Filmen oder Fotopapier aufzunehmen und zu speichern. Kodak, das jahrzehntelang den Markt beherrscht hatte, fand sich plötzlich in einer Situation wieder, in der sein Geschäftsmodell obsolet geworden war. Niemand brauchte mehr analoge Kameras oder gar analoge Filme.

Trotz späterer Bemühungen, sich auf den Markt für digitale Kameras und Drucker zu konzentrieren, konnte Kodak nicht mehr zu seiner früheren Größe zurückkehren. Im Jahr 2012 musste das Unternehmen schließlich Insolvenz anmelden und einen Großteil seines Geschäfts verkaufen. Der einst mächtige Gigant der Fotografie-Branche war gescheitert, weil er es versäumt hatte, sich den sich verändernden Technologien anzupassen und seinen Innovationsgeist zu bewahren.

Innovation ist ein Muss

Heute erinnert der Begriff „Kodak Moment“ nicht nur an die emotionale Kraft der Fotografie, sondern auch an die Lehren aus dem Niedergang eines einst dominanten Unternehmens. Es ist ein Mahnmal dafür, wie wichtig es für Unternehmen ist, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und Innovationen anzunehmen, um in einer sich ständig verändernden Welt relevant zu bleiben.

Wer sich nicht mit verändert, der wird mit der Zeit vom Markt verdrängt. Trotz dieser allgemeinen Erkenntnis erleben auch heute Firmen immer wieder ihren „Kodak-Moment“. Im Moment trifft es die Automobilbranche, und hier hierbei ganz besonders die deutsche. War man jahrzehntelang weltweit führend im Bereich der Verbrenner-Fahrzeuge und konnte diese Vormachtstellung immer wieder behaupten – trotz einiger Rückschläge wie bspw. dem Diesel-Skandal – ist man nun gerade dabei diese besondere Stellung zu verspielen.

Fast so wie einst Kodak verweigerten auch die deutschen Automobilhersteller den Umstieg auf alternative Antriebskonzepte, allen voran den Elektromotor im PKW. Nun versucht man hektisch verlorenes Terrain wieder gut zu machen. Ob es gelingt wird man sehen.

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