Abmahnung wegen Katzencontent

Bloggerin erhält Abmahnung wegen eines Avatar-Bildchen

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Die Betreiberin des Blogs Bachmichels Haus hat Post bekommen. Von Getty Images und das bedeutet, wie sie selbst schreibt, selten etwas Gutes. Und so kam, was kommen mußte, und der Brief enthielt eine dicke Rechnung für ein Bild, Katzencontentdaß auf dem Blog verwendet wurde, ohne daß dafür die entsprechenden Rechte vorliegen würden. 875,- EUR plus 201,25 EUR irische Mehrwertsteuer will Getty Images jetzt dafür haben. Dafür muß eine alte Frau lange stricken.

Doch wofür bekam die Bloggerin diese Abmahnung bzw. Rechnung? Für ein Bildchen eines kommentierenden Lesers. Der hatte unter einen Blogpost seine Meinung geschrieben und dabei das besagte Bild von einen kleinen Kätzchen als Avatar benutzt. Der vermeintliche Rechtsverstoß ging also gar nicht von der Bloggerin selbst aus, sondern vom Kommentator. Und da liegt der Unterschied, der der Bloggerin wohlmöglich viel Geld sparen kann.

Was tun bei einer Abmahnung?

  • Zunächst erstmal die Ruhe bewaren. Blinder Aktionismus hat noch nie geholfen.
  • In Ruhe das Schreiben durchlesen, dann aber zügig reagieren. Liegenlassen oder ignorieren geht nicht.
  • Möglichst einen Anwalt, der sich mit Internetrecht und solchen Fällen auskennt, kontaktieren. Eine Rechtsschutzversicherung wird zwar in den seltensten Fällen einspringen, ohne Anwalt kann es aber teuer werden.

In diesem Fall hat sich die Bloggerin an die Empfehlungen gehalten und einen Anwalt eingeschaltet. Dieser nahm ihr zunächst den größten Schrecken. Für das Bildchen, das ein Kommentator verwendet hat, kann Getty Images nicht über 1.000 EUR von der Betreiberin des Blogs verlangen.
Als Blogbetreiber ist man für Content, der von Usern generiert wird, erstmal nicht verantwortlich. Erst wenn man Kenntnis davon erlangt, daß eine Rechtsverletzung vorliegt, dann muß man aktiv werden und das entsprechende Bild entfernen und eine Unterlassungserklärung abgeben. Mehr nicht.

Im Blog selbst sollte man die Nutzung von Avataren generell unterbinden (in WordPress unter Einstellungen -> Diskussion -> keine Avatare anzeigen). Mit den kleinen Bildchen sind nicht nur Lizenzverstöße, sondern auch Rechtsverstöße vieler Art möglich. Als Blogbetreiber kann davon nicht immer sofort Kenntnis erlangen und entsprechend schnell reagieren. Deshalb Avatare lieber ganz abschalten.

Sollte man den entsprechenden Content selbst veröffentlicht haben, dann sieht die Sache natürlich anders aus. Dann hat man auch für die Folgen zu haften und wird um eine Zahlung wohl nicht herumkommen. Wie hoch die dann aber wirklich ausfällt, das läßt sich wiederum nur mithilfe eines Anwalts klären. Denn gern werden auch für kleinste Verstöße zunächst erstmal astronomische Mondsummen verlangt. Oftmals -jedoch nicht immer- lassen sich diese Forderungen aber reduzieren.

Getty Images ist in der Vergangenheit schon öfters negativ aufgefallen. Diese Bild-Agentur, die ihren Hauptsitz  in Seattle (USA) hat, ist leider bekannt dafür, in wahren Wellen Betreiber von Internetseiten abzumahnen und saftige Rechnungen zu verschicken. Selbst Leute, die vorher eine Lizenz für ein Bild bei Getty Images erworben haben, werden dabei abgemahnt. Trifft es einen selbst irgendwann einmal, dann sollte man ganz nach dem Motto verfahren: „Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt.“

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[Letzte Aktualisierung am 5.04.2024 um 09:50 Uhr / * = werbender Link (Affiliate) / Bilder von der Amazon Product Advertising API]