Spiegelreflexkamera – eine Ära der Fotografie geht zu Ende.
Sony verkauft keine Spiegelreflexkameras mehr. Spiegellose Systemkameras sind auf dem Vormarsch.
Egal, ob Profi-Fotograf oder anspruchsvoller Hobby-Fotografie, der Einsatz von einfachen Kameras mit fester Optik oder gar eines Smartphones war bislang nicht umsonst verpönt. Eine Spiegelreflexkamera musste es sein, wenn man gute Fotos aufnehmen wollte, so das Credo.
Das könnte jetzt anders werden. Die Fotografie steht wieder einmal an einem Wendepunkt.
Spiegelreflexkameras
Der Verkauf von Spiegelreflexkameras geht seit einigen Jahren stetig zurück, in letzter Zeit ist der Einbruch bei den Verkaufszahlen sogar als dramatisch zu bezeichnen. Zwar werden bereits vorhandene Kameras bei den Fotografen weiterhin rege genutzt, neue Spiegelreflexkameras (DSLR) werden jedoch nicht mehr angeschafft. Und neue Zielgruppen lassen sich für die DSLR nicht mehr begeistern.
Diese Entwicklung hat sicher viele Gründe. Die Spiegelreflexkameras lassen dem Fotografen zwar viel mehr Freiheiten, sie verlangen aber auch mehr Verständnis und Know-how bei Fotografieren, sie sind in der Regel teurer und meist schwerer und sperriger als kompakte Kameras. So ist es nicht erstaunlich, dass im Jahr 2020 nur noch 171.000 DSLR verkauft wurden. Im Jahr 2012 wurden noch 1,2 Millionen digitale Kameras verkauft, wenn auch nicht alle davon mit einem Spiegel ausgerüstet waren.
Das Ende der Spiegelreflexkameras
Der Trend ist eindeutig und nicht mehr umkehrbar. Die großen Hersteller reagieren deshalb darauf und läuten nun das Ende der Spiegelreflexkameras ein. Das bedeutet einen ähnlich herben Bruch in der Geschichte der Fotografie, wie damals der Umstieg vom Film auf die Digitaltechnik. Schon dieser hat für ordentlich Wirbel und für bekannte Opfer gesorgt. Kodak – einst größter Player im Bereich Fotoausrüstung – kann davon ein trauriges Lied singen.
Damit den heutigen herstellen ein ähnliches Schicksal erspart bleibt, reagieren diese jetzt. So nimmt beispielsweise Sony die Modelle A99ii, A77ii und A68 aus der Produktion.
Auch Nikon und Canon wollen sich aus der Produktion von DSLR langsam aber sicher zurückziehen und die Modellpalette umzustellen. Schon heute sind einige neue Zusatzteile, wie Objektive von Canon nicht mehr für Spiegelreflex-Modelle erhältlich, sondern nur noch für die kompakten spiegellosen Vertreter.
Zukunft
In Zukunft werden spiegellose Kameras den Markt beherrschen. Auch im Bereich der professionellen Fotografie sollen die spiegellosen Systemkameras (DSLM) die alten Spiegelreflexkameras ablösen. Deren Vorteile überwiegen in der Regel. Die Kameras sind kompakter und damit leichter, haben meist mehr technische Features, lösen geräuschlos aus und benötigen keine mechanischen Komponenten. Auch die Zusatzteile, wie die Objektive sind leichter und lösen viel schneller aus, damit sind mehr Bilder pro Sekunde möglich.
Der Umstieg der Fotowelt auf die spiegellosen Kameras ist nicht mehr aufzuhalten. So viel steht fest. Nach und nach werden neue Modelle vom Markt verschwinden. Daran werden sich professionelle wie Hobby Fotografen gewöhnen müssen.
Wer auch weiterhin mit einer Spiegelreflexkamera fotografieren will, der muss jetzt noch einmal die Gelegenheit nutzen und sich mit der entsprechenden Kamera und dem notwendigen Komponenten und dem Zubehör eindecken. Denn lange werden die DSLR nicht mehr zu kaufen sein.
Dann wird es nur noch die spiegellosen Kameras geben, in einfachen, kostengünstigen Varianten und in Ausführungen für anspruchsvolle Fotografen.
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[Letzte Aktualisierung am 2024-12-01 at 16:12 / * = werbender Link (Affiliate) / Bilder von der Amazon Product Advertising API]