So gelingt das perfekte Sportfoto
Professionelle Sportgrafie ist der Traum vieler junger Fotografen. Was kann es schöneres geben, als zwei Leidenschaften zu Kombinieren und dafür auch noch Geld zu bekommen? Doch bis dahin ist es ein langer Weg. Die Sportfotografie gehört zu den komplizierteren Disziplinen der Fotografie. Schließlich ist viel Bewegung im Spiel. Zwar muss man beispielsweise bei der Architektur- oder Landschaftsfotografie auch auf viele Parameter, wie Beleuchtung oder Fokussierung achten, allerdings bewegen sich die Motive nicht ständig. Wir zeigen, was es für das perfekte Sportfoto braucht.
Autofokus ist Pflicht!
Im Regelfall werden in der heutigen Sportfotografie digitale Spiegelreflexkameras eingesetzt. Das hat einerseits den Vorteil, dass man mehre Gigabyte Fotos auf der Karte speichern kann und andererseits hat man hier die besten technischen Voraussetzungen. Ein kontinuierlicher Autofokus ist bei der Sportfotografie absolut Pflicht. Wenn du den entscheidenden Kopfballtreffer bei einer Ecke festhalten willst, geht es fast gar nicht ohne einen guten Autofokus, der konstant und schnell nachfokussiert. Gängige Kameras, die im Sportbereich zum Einsatz kommen, sind beispielsweise die Canon EOS 7D der MK Reihe, die Sony Alpha 7R III oder Alpha 9 und Modelle von Nikon, wie die D850 oder D5.
Finde das richtige Objektiv
Das traditionelle Standardobjektiv für Sportfotografien liegt im Bereich von 70 – 200 mm. Vor allem Anfänger können sich mit dem vielseitig einsetzbaren Objektiv ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Mit dieser Brennweite lässt sich der Athlet mit Offenblende formatfüllend abbilden. Dank der geöffneten Blende braucht die Kamera auch bei schlechten Lichtbedingungen eine relativ kurze Belichtungszeit. Zudem gehört das 70-200 mm Objektiv noch zu den preiswerteren Sportobjektiven. Professionelle Fußballfotografen verfügen in der Regel über mehrere Setups, sodass sie je nach Spielgeschehen das Objektiv wechseln können. Um auch bei weiten Entfernungen am anderen Ende des Spielfeldes das perfekte Foto schießen zu können, werden Objektive mit einer Brennweite von bis zu 400 mm eingesetzt. Auch Standardobjektive im Bereich von 24 bis 70 mm oder Weitwinkelobjektive werden im Sport verwendet. Wenn Dortmund beispielsweise das entscheidende Meisterschaftstor schießen sollte, und die Quoten bei den Live-Sportwetten stehen gar nicht so schlecht, würde wahrscheinlich ein super Foto entstehen, wenn die jubelnden Spieler ganz nah vor dem Fotografen mit Weitwinkelobjektiv oder Fish-Eye stehen würden.
Gute Belichtung und kurze Verschlusszeiten
Wichtig sind auf jeden Fall auch lichtstarke Linsen, um bei geöffneter Blende gut freistellbare Fotos zu schießen sowie ein Ultraschallmotor am Objektiv. So kann der Autofokus in Sekundenbruchteilen auf die Dynamik der Sportart reagieren. Auch eine kurze Verschlusszeit ist unerlässlich. Je nach Sportart und Aktion müsst ihr euch entscheiden. Ein empfehlenswerte, durchschnittliche Verschlusszeit liegt im Sport etwa bei 1/500 pro Sekunde.
Achte auf den Bildaufbau
Wie bei jeder anderen Fotografie auch, bestimmen Bildaufbau und Komposition den Wert des Fotos. Wegen der schnellen Bewegungen kommt es gerade im Sport auf die Intuition und das Talent des Fotografen an. Wichtig ist, dass der Akteur im Mittelpunkt des Geschehens steht. Mit Offenblende und einem herangezoomten Motiv kann man per Freistellung den Fokus auf den Sportler legen.
Das Schöne ist, dass du mit den digitalen Kameras viel ausprobieren kannst. Denn um immer den richtigen Moment zu erwischen, erfordert es jahrelange Übung und Erfahrung.
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[Letzte Aktualisierung am 2.09.2024 um 14:17 Uhr / * = werbender Link (Affiliate) / Bilder von der Amazon Product Advertising API]
Sehr interessanter Artikel! Ich hab mich vor einiger Zeit mal als Babyfotografin versucht. So wie da manche der kleiner Racker zappelten, hätte man fast eine Verschlusszeit von 1/1000 gebraucht. 🙂 Oder sie haben gepennt, was auch nicht top war. Aber ich stimme dir zu – die Übung macht den Meister.
LG, Marie
Schöner Artikel zur technischen Seite, liest man irgendwie selten zur Sportfotografie. Leider habe ich von ein paar Kollegen mitbekommen, dass es in dieser Disziplin immer weniger um die Qualität der Bilder geht. Was zählt ist nur noch, so schnell wie möglich Bilder in die Redaktion oder zur Agentur zu schicken und der erste zu sein.
sehr schöner Artikel von dir 🙂