Kein unbegrenzter Gratisspeicher mehr bei Google Fotos

Welche Alternativen gibt es für Fotografen und Videofilmer?

Die Welt versinkt in Fotos und Videos, so drastisch kann man das schon sagen, wenn man sich die Dimensionen ansieht, die das digitale Fotografieren und Filmen mittlerweile erreicht haben. In jeder Woche werden bei Google Fotos rund 28 Milliarden neue Fotos und Videos hochgeladen. Insgesamt lagern mehr als 4 Billionen Aufnahmen auf den Servern in der Cloud.

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Das ist Wahnsinn, sowohl technisch als auch ökonomisch und letztlich auch ökologisch. Wer will sich diese Masse Fotos jemals wieder ansehen und wie viel Zeit und auch Strom müsste man dafür aufwenden? Die billige Digitalfotografie hat da für einige unangenehme Auswüchse gesorgt. Nicht zuletzt wohl auch, weil der online Speicherplatz bislang unbegrenzt und kostenlos war.

Das Ende des unbegrenzten Speichers

Seit Anfang Juni ist damit Schluss. Bisher konnte jeder Nutzer Fotos und Bilder in unbegrenzter Menge zu Google Fotos hochladen. Automatisch wurden die Foto-Dateien auf 16 Megapixel und die Videos auf 1080p herunter gerechnet. Darüber hinaus gab es noch andere technische, für das Auge aber nicht sichtbare Optimierungen, um die Dateigröße weiter zu begrenzen. Die Menge der Dateien an sich wurde aber nicht begrenzt.

Das gibt es nun in dieser Form nicht mehr. Seit Anfang Juni stehen jedem Nutzer „nur“ noch 15 GByte an Speicherplatz zur Verfügung. Allerdings nur für neu hochgeladene Dateien. Fotos und Videos, die bereits in der Cloud vorhanden sind, sind von den neuen Beschränkungen ausgenommen.

15 GByte kostenloser Speicherplatz ist auf den ersten Blick gar nicht so wenig. Bei anderen Anbietern bekommt man noch nicht einmal das geboten. Bei Apple, Amazon und Microsoft sind es jeweils nur 5 GByte, bei dem sehr beliebten Dienst von Dropbox sind es sogar nur 2 GByte. Allerdings stehen diese 15 GByte bei Google nicht komplett zur Verfügung, wenn man auch noch andere Google Dienste, wie Google Drive oder Gmail nutzt.

Die nun geltende Obergrenze von 15 GByte gelten für alle Dateien des Nutzers, für alle Google Dienste. Dadurch ist die Anzahl der Fotos und Videos, die man nun kostenlos hochladen kann, mitunter stark begrenzt.

Speicherplatz in der Cloud | Foto: geralt, pixabay.com, Pixabay License
Speicherplatz in der Cloud | Foto: geralt, pixabay.com, Pixabay License

Alternativen für mehr Speicherplatz

Zunächst einmal sollte man versuchen, die nun geltende Grenze von 15 GByte sehr gut auszunutzen. Das fängt natürlich bei der Anzahl der Fotos an, die man in die Cloud lädt bzw. auch dort belässt. Nicht alle Fotos und Videos müssen schließlich dort dauerhaft verbleiben. Bislang hat man es sicher auch aus Bequemlichkeit versäumt, mal aufzuräumen und alte Dateien zu löschen. Dies wird nun aber unbedingt notwendig.
Darüber hinaus sollte man auch die Qualität der Bilder und Videos begrenzen. Niemand braucht immer alle Dateien in Originalqualität. Das spart massiv an Speicherplatz.

Wer trotzdem sehr viele Dateien in hoher Qualität in der Cloud benötigt, das dürfte besonders für professionelle Fotografen zutreffen, dem gibt Google die Möglichkeit, weiteren Speicherplatz dazu zu kaufen. Und das zu einigermaßen moderaten Preisen. 100 GByte kosten etwa 2 Euro im Monat, 2 Terrabyte gibt es für 10 Euro pro Monat.

Es gibt aber auch noch einen kleinen Trick: Wer ein Pixel Smartphone besitzt, der ist fein raus, denn diese wurden explizit mit kostenlosen, unbegrenzten Speicherplatz beworben. Wer also ein Pixel Smartphone besitzt oder sich ein solches besorgt, der kann auch weiterhin seine Fotos, Bilder und Videos in unbegrenzter Menge und höchster Qualität in die Google Cloud laden.

Andere Anbieter

Oder man wechselt zu einem komplett anderen Anbieter. Amazon Prime beinhaltet nämlich immer noch eine unlimitierte Fotospeicherung in voller Auflösung*. Da viele Menschen ja sowieso Kunde bei Amazon sind und viele davon auch Prime nutzen, wäre das die perfekte Gelegenheit, mit seinen Daten zu Amazon umzuziehen.

Microsoft OneDrive wäre ebenfalls eine mögliche Option, falls man bereits Kunde ist und ein Bezahlabo hat. Auch spezielle Dienste wie Flickr oder 500px sollte man sich einmal ansehen. Für die beiden letztgenannten kann es aber sehr schnell gehen, dass man erheblich mehr Geld auf den virtuellen Tisch legen muss. Das dürfte sich für viele Anwender nicht mehr lohnen.

Fazit

Die Zeit des Kostenlos-Internet geht so langsam aber sicher zu Ende. Immer mehr fast schon selbstverständliche Dienste schränken ihren Umfang ein. Wer mehr möchte, muss dafür zahlen. Was im Bereich der Zeitungen und Verlage schon länger passiert, kommt nun auch bei anderen Dingen an, so wie beim kostenlosen Speicherplatz in der Cloud.

Noch gibt es aber Mittel und Wege, auch in Zukunft noch eine Vielzahl von Fotos und Bildern im Netz zu speichern oder für kleines Geld den entsprechenden Speicherplatz zu kaufen.

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[Letzte Aktualisierung am 6.03.2024 um 08:31 Uhr / * = werbender Link (Affiliate) / Bilder von der Amazon Product Advertising API]