Pragmatismus bei der Post
Der schiefe Postkasten.
Die Deutsche Post ist für ihren Pragmatismus bekannt. Man kann auch sagen: berühmt, berüchtigt.
Da werden gern mal Pakete mit wertvollem Inhalt ganz einfach vor die Haustür gelegt, obwohl diese von der Straße gut einsehbar und leicht erreichbar ist, es also mit viel Glück zu tun hat, wenn die Lieferung tatsächlich vom rechtmäßigen Eigentümer in Empfang genommen werden kann, wenn dieser abends nach Hause kommt.
Im Gegensatz dazu werden Postsendungen, die locker durch den Briefschlitz in den Kasten passen würden, beim Nachbarn abgegeben oder gleich wieder mitgenommen. Der Empfänger darf sich die Sendung dann am kommenden Tag bei der nächsten Postfiliale, aber nicht vor 10 Uhr abholen. Schlangenstehen und einen halben Tag Überstunden abbummeln inklusive, weil die Öffnungszeiten der Post noch aus dem Jahre 1970 stammen.
Oder der Zusteller füllt sofort eine Benachrichtigungskarte aus, noch bevor er überhaupt versucht hat zu klingeln, und so zu checken, ob der Empfänger zufälligerweise doch zu hause ist.
Dafür belästigt der Briefzusteller, früher hießen solche Menschen Postbote, die Kunden nur noch selten in der Woche. Wurden in früheren Zeiten täglich Briefe und Postsendungen zugestellt, so verirren sich heutzutage die Zusteller nur noch selten an den Briefschlitz des heimischen Briefkastens. Sollten sie doch einmal vorbeikommen, dann wird der Briefkasten gleich ordentlich gefüllt, da alle Briefe, die sich in den vergangenen Tagen angesammelt haben, auf einmal zugestellt werden.
Toller Service. Dafür bezahlt man doch gern jedes Jahr ein höheres Porto.
Aus schief mach‘ gerade.
Doch nicht nur die Postboten sind auf Geheiß ihres Dienstherrn äußerst kreativ bei der Zustellung, auch die technischen Mitarbeiter der Post erledigen ihre Arbeit gern mit einer ordentlichen Portion Pragmatismus. Wie das im Alltag aussieht, kann man an diesem Postkasten sehr schön erkennen. Ein Paradebeispiel deutscher Handwerkskunst.
Statt die Haltestange gerade auszurichten und ins rechte Lot zubringen, wurde der Postkasten kurzerhand schräg angeschraubt.
Einfach die Befestigungslöcher schief anbringen und so die Schrägstellung der Haltestange ausgleichen. Perfekt.
Das spart das lästige Ausgraben und Neuausrichten der Haltestange. Vor so viel Pragmatismus kann man nur den Hut ziehen.
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Diese Idee mit den Paketen finde ich auch schrecklich. Und vor allem dumm, die Menschen werden doch sicher die Post verklagen, wenn ihnen etwas gestohlen ist.