Berlin, geteilt durch Licht

Die Berliner Mauer als Lichtinstallation.

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Am kommenden Sonntag, den 09. November 2014, jährt sich der Fall der Mauer in Berlin zum 25. Mal. Und wenn es auch pathetisch klingt, jeder, der damals alt genug war, weiß noch ganz genau, was er an diesem Abend gemacht hat, als die Meldung über die TV-Sender ging, die DDR macht die Mauer auf. Internet und Social Media gab es ja noch nicht.

An diesem Wochenende werden die bekannten Bilder deshalb wieder über sämtliche Fernsehsender gehen. Die legendäre Pressekonferenz mit SED-Funktionär Günter Schabowski, in der die „neue Reiseregelung“ eher beiläufig erwähnt wurde und durch den nachgeschobenen Satz „ab sofort, unverzüglich“ die Ordnung an der Staatsgrenze zum Implodieren brachte. Die Menschen drückten die Tore von Ost nach West durch ihre schiere Masse regelrecht auf. Ausgerechnet am 09. November, dem Schicksalstag der Deutschen.

Auch oft und immer wieder gern gesehen: Die tanzenden Menschen auf der Mauer unmittelbar vor dem Brandenburger Tor, dem Symbol der Teilung. Und die Menschen, die erstmals die Grenze zum Westen überschreiten konnten, ohne daß sie sich in Lebensgefahr begeben mußten. Ein paar Stunden vorher hätten die Grenztruppen wohl noch auf sie geschossen.

Und nicht zu vergessen die herzliche und echte Anteilnahme und Freude der Westberliner. Wildfremde Menschen lagen sich in den Armen und feierten gemeinsam auf dem Ku’damm. An diesem Abend war Berlin und ganz Deutschland wirklich eins.

Keine Mauer mehr da

Wer heute nachempfinden will, wie es war mit der Mauer quer durch die Stadt, der hat schlechte Karten. Die Überbleibsel der Sperranlagen wurden fast vollständig aus dem Straßenbild getilgt.

Mauerreste an der Liesenstraße
Mauerreste an der Liesenstraße

Nur ein Pflasterstreifen deutet heute noch an, an welcher Stelle die Berliner Mauer einmal verlief.

Gekenzeichneter Mauerstreifen am U-Bahnhof Bernauer Straße
Gekenzeichneter Mauerstreifen am U-Bahnhof Bernauer Straße

Die Lichtgrenze

Um die Mauer noch einmal  erlebbar zu machen, haben sich die Brüder Christopher und Marc Bauder eine gigantische Lichtinstallation ausgedacht. 8.000 beleuchtete Ballons sollen auf einer Strecke von 15,3 Kilometern zwischen Bornholmer Straße und Oberbaumbrücke den Verlauf der Berliner Mauer nachbilden. Quer durch die Innenstadt, die Bernauer Straße, am Potsdamer Platz und Brandenburger Tor entlang zum Checkpoint Charlie und zur East Side Gallery.

Quelle: YouTube

Zum Ende der Aktion Lichtgrenze sollen die 8.000 biologisch abbaubaren Ballons in den Berliner Himmel aufsteigen und so die Vergänglichkeit verdeutlichen.

Denn so starr, fest und unüberwindlich manche Dinge auch erscheinen mögen, nichts ist für die Ewigkeit. Das hat das Beispiel der Berliner Mauer eindrucksvoll bewiesen. 28 Jahre hat sie Ost und West getrennt und wurde doch in einer Nacht überwunden, weil die Menschen am 09. November 1989 einfach genug von der Grenze und dem Staat DDR hatten.

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